Kult-Klub im Aufwind: Kremser SC steigt als überlegener Meister in die 1. Landesliga auf !

Bereits 5 Spiele vor Schluss können die Fans jubeln. Der Kremser SC, Wachauer Traditionsklub mit seinen schwarz-weißen Vereinsfarben, fixierte vor 600 Zuschauern durch einen 2:1-Sieg in Rohrendorf den Meistertitel und spielt ab der nächsten Saison wieder in der 1. Landesliga.

 

Sternstunden und auch Trauertäler hat der renommierte Klub an der Donau viele erlebt. Gegründet am 24. August 1919, feierte der KSC 1930 seinen ersten großen Erfolg mit dem Gewinn der österreichischen Amateurmeisterschaft. 1954 stiegen die Kremser erstmals in die Staatsliga B und 1956 sogar in die Staatsliga A auf. Gegner in dieser Zeit waren u.a. die großen Wiener Vereine Rapid, Vienna und Sportklub mit Starkickern wie Hanappi, Happel oder Hof. Einen Zuschauerrekord gab es am 21. Oktober 1956, als beim Spiel KSC gegen Rapid über 10.000 Besucher das an der Bahnlinie gelegene Stadion aufsuchten. Das Match endete 2:0 für Rapid, mit dabei auf dem grünen Rasen mein Vater Helmut Plischek als ehrgeiziger KSC-Stürmer (und späterer Torschützenkönig in der Regionalliga Ost).

 

Prominente und erfolgreiche Trainer der Kremser waren Rudi Szanwald, der den KSC nach einem 70er-Jahre-Tief 1977 wieder in die 2. Division brachte, und die Rapid-Legende Robert Dienst, dem nach kurzen schwächeren Kremser Kick-Jahren dasselbe Kunststück 1983 gelang.

 

Im Jahre 1988 feierte man unter Trainer Ernst Weber den größten Erfolg der Klubgeschichte: In zwei Spielen besiegte man im österreichischen Fußball-Cup Ernst Happels Star-Truppe FC Tirol (mit Kapazundern wie Pezzey, Pacult, Linzmaier und Hansi Müller). Für den 2:0-Heimsieg sorgten Otto und Janeschitz, Erwin Wolf rettete den Cupsieg mit einem Auswärtstor bei der 1:3-Niederlage im Innsbrucker Hexenkessel. Das anschließende Europacup-Match gegen den DDR(!)-Pokalsieger Carl Zeiss Jena machte einen Stadion-Umbau (mit Zäunen) notwendig, sportlich zu holen war gegen die damalige ostdeutsche Star-Truppe nichts: 5:0-Kanterniederlage in Jena, immerhin ein 1:0-Heimsieg durch ein Tor von Studeny. Das Kremser Stadion wurde zu Ehren des KSC-Gönners und Ex-Präsidenten in Sepp Doll-Stadion umbenannt.

 

1989 stieg der KSC sogar in die 1. Division auf, prominente Star-Kicker wie der argentinische Weltmeister Mario Kempes (!), Krankl, Gasselich, Baumeister, Drabek oder der spätere Trainer Batricevic residierten in der Wachaumetropole und verdienten sicher nicht wenig Geld. Der Weg nach unten zeichnete sich langsam Mitte der 90er ab, man rutschte bis in die viertklassige Landesliga ab, bis Frenkie Schinkels, der heutige Teammanager, 2001 die Kremser wieder in die Regionalliga Ost brachte und man im Cup-Achtelfinale den Salzburgern – nach einem torlosen 120 Minuten-Remis im Sepp Doll-Stadion - erst im Elfmeterschießen 1:3 unterlag.

 

Finanzielle und organisatorische Schwierigkeiten zeigten in der Folge auch ihren sportlichen Tribut, man spielte ab 2009 nur mehr in der 2. Landesliga West, bei der sich aber schon in den letzten Jahren deutliche Aufwärtstendenzen zeigten. Unterstützt durch Goalgetter Fekete, Spielmacher Csar, Trainer Christian Karl und Teammanager Frenkie Schinkels, schaffte die junge Kremser Truppe in der Saison 2013/2014 einen sensationellen Sturmlauf: 21 Spiele, 17 Siege, 4 Remis, Null Niederlagen und 17 Punkte Vorsprung auf den Zweiten.

 

Die Meisterfeier steigt bereits nächsten Samstag, dann wird man – vielleicht auch mit neuen Sponsoren und einigen Verstärkungen – bereits an der "Operation 1. Landesliga" feilen. Bei (schlagbaren) Gegnern wie Bad Vöslau, Zwettl, Spratzern oder Waidhofen/Thaya ist den Kremsern auch ein Durchlauf in die drittklassige Regionalliga Ost zuzutrauen. Wir sind live dabei und drücken die Daumen !

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Kommentare: 1
  • #1

    tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 11:02)

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