Blood Red Shoes: Indie Rock aus Brighton im Wiener Flex!

Ihr Bandname basiert auf einem Musical, in dem die Hauptdarstellerin Ginger Rogers sich die weißen Schuhe beim Proben blutig rot tanzt: Blood Red Shoes. Mit ihrem fünften Album "Get Tragic" im Gepäck statteten Steven Ansell und Laura Mary Carter dem Wiener Flex einen Besuch ab.

 

Man kann es durchaus als Wunder bezeichnen, dass die 2004 in Brighton gegründete Band noch existiert. Denn Ansell und Carter, die kein Paar sind, hatten sich nach dem letzten in Berlin produzierten Album "Blood Red Shoes" auseinandergelebt. Sängerin und Gitarristin Laura Mary Carter zog nach Los Angeles und beteiligte sich an neuen Projekten (wie "Shit Girlfriend"), Ansell blieb an der britischen Südküste und zog frustriert durch die Clubs. Schlussendlich wurde nach einigen Monaten Sendepause das Projekt "Blood Red Shoes" reinkarniert, produziert hat u.a. der in Los Angeles lebende Arcade Fire- und Yeah Yeah Yeahs-Soundmixer Nick Launay. 

 

Als Support bei der Europa-Tour mit an Bord sind die Utrechter Electro Punk-Rocker 45AcidBabies, die mit ihrer charismatischen Frontlady Sophia de Geus das Flex-Publikum bestens anheizen. Blood Red Shoes selbst starten mit neuen Tracks wie dem nicht auf dem Album enthaltenen "God Complex" (in dessen Schwarz-Weiß-Video Sängerin Carter cool und sexy in einem Auto loungiert), "Elijah" und dem Single-Hit "Mexican Dress".  Gitarristin Carter links platziert, Drummer Ansell rechts. Bei einigen Tracks wird das Duo auch von einer Band unterstützt.

 

Zu hören gibt es natürlich auch Songs aus der Vergangenheit der Alternative Rocker: "Cold", "Don´t ask", das punkige "An Animal" oder "Lost Kids" mit dem Refrain "How long can we pretend that we know just who we are. Lost Kids with nothing left throwing rocks into the dark". Ein Track aus dem 2012er-Album "Fire like this", den die beiden Blood Red Shoes als Spiegel ihrer eigenen Beziehung sehen.

 

Die vielleicht künftige musikalische Zielrichtung spürt man beim letzten Song, "Eye to Eye", elektronischer und melancholischer. Bei den Zugaben wird allerdings wieder gerockt, mit "I wish I was someone better" und "Colours Fade". Die Farben schwinden, die Schuhe bleiben blutrot :-)