"We are the Beautiful Ones" - Hurts im Wiener Gasometer!

„Don´t let go, never give up, it´s such a Wonderful Life“ - So lautete die leicht melancholisch angehauchte Hymne der Szene-Hipster im Jahr 2010. Wer vom Philosophieren genug hatte und lieber tanzen ging, switchte auf den groovigen Freemasons-Remix. Die Copyrights von „Wonderful Life“, die stammen von Hurts aus dem Fußball- und Sound-Mekka Manchester. 

 

Theo Hutchcraft und Adam Anderson waren lange arbeitslos und hielten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, vor dem Arbeitsamt allerdings tauchten sie immer im Anzug auf. Eine Styling-Trademark, die sie auf der Bühne beibehielten. Im Rahmen ihrer „Desire“-Europa-Tour statteten Hurts auch Wien wieder einen Besuch ab. 

 

Und obwohl die aktuellen Songs nicht auf den vordersten Hit-Listen der Charts rangieren, konnten Hurts und ihre Begleitband die einheimischen Fans von der ersten Sekunde an begeistern. Sozusagen „Ready 2 Go“, Opener und einer der Favourites des neuen Albums „Desire“. Dies gilt auch für „Some Kind of Heaven“, dem Single-Hit ihres dritten Albums „Surrender“. Zu hören gibt es beim Wien-Konzert Tracks aus allen vier bisher erschienenen Alben. Das musikalische Repertoire von Hurts ist lokalisiert irgendwo zwischen Depeche Mode, Erasure und New Order, aufgepeppt mit flotten Disco-Beats, teils auch mit kitschigem Pathos. Live klingen die Hurts-Tracks allerdings weniger konservenhaft, auch ruhigere Tracks wie „Sandman“ oder „Lights“ reißen das Publikum mit, Sänger Hutchcraft mit seinen zahlreichen „Hello Vienna“-Ansagen sowieso.

 

Im letzten Viertel des Konzerts präsentieren Hurts ihre großen Hits: „Wonderful Life“, „Nothing will be bigger than us“, die Queer-Hymne des St. Christopher Street Days, „The Beautiful Ones“ (bei der die Fans frenetisch mitsingen) und als Final Track das besinnliche „Stay“. Auf „Under Control“ (ihrem Nr. 1-Hit mit den House-Produzenten Alesso und Calvin Harris) musste man leider vergeblich warten. Das läuft aber ohnehin im Ushuaia Ibiza.