Rock in Vienna: Hit-Feuerwerk der Toten Hosen auf der Donauinsel.

Vor ein paar Wochen spielte Campino mit seinen Toten Hosen noch bei einem Wohnzimmerkonzert im Wiener 9., am Finaltag des Rock in Vienna jubelten über 25.000 Fans auf der Wiener Donauinsel zu den Hits und Raritäten der Kult-Band aus Düsseldorf.

 

Im "Vorprogramm" zeigte Deutschlands Rapper Nr. 1, Marteria, dass man auch bei heißem, sonnigem Wetter die Massen mit Charisma und Leidenschaft anheizen kann.  Der Rostocker, der in den aktuellen Alben-Charts nur von Helene Fischer geschlagen wurde, startete mit seinem neuen Hit "Aliens" und lieferte mit Hits wie "Lila Wolken" und "Kids" bzw. neuen auch politisch-versierten Tracks wie "Il Presidente" ein kurzweiliges Programm zum Tanzen und Mitwippen. Härteren Stoff boten dann die Beatsteaks aus Berlin, die neben Classics auch Titel ihres im September erscheinenden Albums präsentierten.

 

Bereits bei seinem Co-Texter Marteria auf der Bühne, sorgte dann Campino für den "Urknall", gleichzeitig der Opener eines mehr als zweistündigen Hit-Feuerwerks der Toten Hosen. Immerhin sechs neue Tracks aus dem brandneuen Album "Die Laune der Natur" wurden in die Set-List eingebaut. Zwischen Hits wie "Bonnie & Clyde" und dem melancholisch angehauchten "Altes Fieber" durften natürlich auch politische Statements von Campino nicht fehlen. "Wir zeigen dem Terror den Mittelfinger! Das Leben muss weitergehen trotz all der Scheiße, all der Angst und all den komischen Politikern, die in der Pole-Position sitzen!“ Kritik äußerte Campino auch an der Instrumentalisierung des IS-Anschläge gegen unschuldige Asylsuchende. 

 

Im Mittelpunkt des Konzerts stand allerdings der Spaß, und das vor allem bei den Mitsing-Klassikern aus ihrer fast 36jährigen Karriere: "Hier kommt Alex", "Zehn kleine Jägermeister" (die erste Single-Nr. 1) oder ihren einstigen Alk-Skandalsong "Eisgekühlter Bommerlunder" kann einfach jeder Hosen-Fan mitgröhlen. Dass die geniale Schauspielerin Birgit Minichmayr, einst Freundin von Campino, für ihren größten Hit verantwortlich ist, dürften allerdings nur die wenigsten wissen. Sie ist Co-Autorin der Hosen-Hymne "Tage wie diese", die für einen Hexenkessel in den vordersten Reihen sorgte. Den punkigen Schlusspunkt setzte Campino traditionell mit dem Liverpooler Fußball-Klassiker "You´ll never walk alone".

 

Beim friedlichen Heimmarsch hörten die Besucher dann noch per Band den letzten, berührenden Track des neuen Hosen-Albums, "Kein Grund zur Traurigkeit".  Ein Lied des einstigen Drummers Wölli Rohde, der letztes Jahr verstorben ist.