Berlin-Alexanderplatz: Zentrum des Handels und historischer Revolutionen.

Mehr als 360.000 Personen passieren täglich den Alexanderplatz, der damit nicht nur die meistbesuchte Gegend Berlin ist, sondern auch der viertbelebteste Platz Europas.

 

Benannt ist der "Alex", wie er im Berliner Volksmund genannt wird, nach dem russischen Zaren Alexander I.. Geschichten gibt es über ihn nicht nur in der Literatur (Alfred Döblins gleichnamiger Arbeiterroman) zu erzählen. Seinen ersten großen Aufschwung erlebte er durch die Entstehung großer Kaufhäuser Anfang des 20. Jahrhunderts. Während der Schlacht von Berlin im zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude des Platzes durch die Rote Armee zerstört. Nach dem Wiederaufbau fungierte er als "Roter Platz" der DDR: Die 80.000 Quadratmeter Platzfläche dienten - in direkter Verlängerung der Karl Marx-Allee - als Kundgebungsort kommunistischer Großveranstaltungen wie der 25jährigen DDR-Feier oder der Weltjugendspiele. 

 

Doch der Hochmut kommt vor dem Fall. Es war auch der Alexanderplatz, auf dem sich 1989 die Oppositionellen trafen und am 4. November mehr als eine Million Menschen gegen die DDR-Diktatur und für Grund- und Freiheitsrechte demonstrierten. Einige Tage später fiel die Berliner Mauer.

 

Heute ist der Alexanderplatz mit seinen zahlreichen Kaufhäusern, Restaurants, Kinos und Shops beliebter Treffpunkt der Berliner und der Touristen. Als besonderer Anziehungspunkt gilt auch die 1969 installierte, zehn Meter hohe Weltzeituhr, die auf ihrer metallenen Rotunde die Namen von 148 Städten enthält und seit 2015 unter Denkmalschutz steht. MTV- und Viva-Fans kennen die Weltzeituhr auch aus dem Erasure-Video "Run to the Sun".

 

Das Areal des Alexanderplatzes steht derzeit vor einem Umbruch. Ob der Masterplan des renommierten Architekten Hans Kolhoff mit 11 Hochhäusern verwirklicht wird, ist eher fraglich. Für einen Wolkenkratzer mit dem Namen "Alexander Tower", 150 Meter hoch mit 39 Etagen und einer Mixtur aus Geschäften und Wohnungen, wurde aber kürzlich ein Bauantrag gestellt. Finanziert werden soll das Projekte ausgerechnet von Russen.

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