Retro-Popkult: a-ha begeistern mit Greatest Hits-Show in der Wiener Stadthalle.

Es war im Jahre 1985, als drei norwegische Jungs mit „Take on me“ einen Welthit landeten. Im dritten Anlauf und mit Hilfe eines progressiven, auf MTV gehypten Comic-Clips. 31 Jahre später  kommen Morten, Pal und Magne aka „a-Ha“ wieder in die Wiener Stadthalle, um nach 80 Millionen verkauften Alben und mehreren Trennungen – zuletzt 2010 – ihr neues Album „Cast in Steel“ zu präsentieren. 

 

Tatsächlich standen auf der Setlist des Konzerts nur drei Songs des (gelungenen) Reunion-Albums. Im Mittelpunkt der fast zwei Stunden dauernden Show standen nämlich die Greatest Hits der drei Norweger, und das ist eigentlich auch das, was die ca. 6000 aus allen Altersschichten stammenden Konzertbesucher hören und sehen wollten. 

 

Der Ex-„Bravo“-Teenagerschwarm und Sänger Morten Harket sieht mit 56 fast noch immer so aus wie zu seinen Glanzzeiten, das Falsett ertönt wie damals, die Show-Bewegungen allerdings sind minimalistischer. Für Scherzchen, auch in Deutsch, sorgte wie einst an den Keyboards, Magne Furuholmen, solid an der Gitarre der a-ha Ruhepol Pal Waaktaar, der zusätzlich mit seiner Frau die Band Savoy gegründet hat. 

 

Die Hits von früher, einst von Kritikern als „Bubblegum-Pop“ gebrandmarkt, klingen auch Jahrzehnte später noch zeitgemäß, bei den Konzerten optisch geliftet durch bunte Light-Shows und Videoeinspielungen. Das Hit-Feuerwerk in Wien begann mit den Tracks „I´ve been losing you“ und „Cry Wolf“ aus dem 2. Album „Scoundrel days“, dann folgten das einst unterschätzte „Move to Memphis“ und die Edel Pop-Schnulze „Stay on these Roads“. Romantic Feelings auch beim Everly Brothers-Cover „Crying in the Rain“, das Morten vor blauem Hintergrund gemeinsam mit der Background-Sängerin Anneli Drecker ins Mikro schmachtete.

 

Pause für Morten Harket dann bei „Velvet“ und „Lifelines“, wo Pal und Magne das Mikro überlassen wurde. Die „Reise mit der Zeitmaschine“, so Morten in einem Interview, erfasste auch unbekanntere Tracks aus den letzten 30 Jahren, bevor bei „Hunting high and low“ auch die Fans mitsingen durften.

 

Party-Stimmung total bei den Zugaben: „The Sun always shines on TV“, der Bond-Titelsong „The Living Daylights“ und als ultimativer Schlusspunkt der poppigen Retro-Show a-ha´s größter, von den Besuchern heiß ersehnter, Hit „Take on me“. 

 

„Unsere Pubertät hat sehr lange gedauert“, so Morten. Im Gegensatz zu Falco haben die Norweger aber ihren US-Nr. 1-Hit physisch und psychisch besser verkraftet als unser Pop-Amadeus. Es dürfte, trotz getrennter privater Lebensweisen, nicht ihr letzter Auftritt in Wien gewesen sein.

Kommentare: 0 (Diskussion geschlossen)
    Es sind noch keine Einträge vorhanden.