New Sound Festival: Wanda-Amore in den Ottakringer Brauereihallen !

„Und wenn dich jemand fragt, wofür du stehst. Sag für das Neue.“ Und das am besten in Ottakrings legendärer Brauerei aus dem Jahre 1838, in der das 1. New Sound Festival Wiens stattfand. Und man hat sich gleich bei der Premiere selbst übertroffen. Auf 3 Stages boten die Veranstalter 20 Bands und Artists unterschiedlichster Genres, deren zukünftige Karriere wohl genauso unsicher ist wie jene der meisten jungen Besucher.

 

Wo steht die Holländerin Kovacs, die auf der Yellow Stage mit melodiösem Trip Hop a la Portishead verzauberte, in ein paar Jahren ? Hat ihr Landsmann Dotan, der sein Lampenfieber durch Wohnzimmer-Shows überwunden hat und derzeit mit „Home“ die Charts entert, das Zeug zu einem dauerhaften Alternative Act ? Oder treten die Elektro-Dubstep-Hip Hopper Rakede aus Berlin in die riesigen Fußstapfen ihrer Vorbilder Seeed ? Die Industrial-Hallen der Ottakringer Brauerei geben trotz ekstatischer Lichtblitze hierauf keine Antwort.

 

Dass in Wien wieder eine Band existiert, die die Massen begeistert, das steht aber nach diesem Abend fest. Auf der übervollen Silver Stage im Erdgeschoß zelebrieren vor Mitternacht die fünfköpfigen Wanda Lässigkeit, Leichtigkeit, Schmäh, Dekadenz und Coolness, als ob sie schon auf der Bühne geboren wurden. Tatsächlich wurden Wanda, benannt nach einer legendären Wiener Zuhälterin namens Wanda Kuchwalek und/oder nach Leadsänger Marco Michael Wanda, erst 2012 gegründet. Man traf sich im 2., im Leopoldistüberl, und fabrizierte dort Texte über Liebe, Rausch, Melancholie, stehengelassene Weinflaschen und Sterben in Wien. Und über eine Tante Ceccarelli, die mal in Bologna Amore gemacht hat.

 

Wanda brillierten in Deutschland vor ausverkauften Hallen, dort werden sie im Gegensatz zu Österreich auch im Mainstream-Radio gespielt. In der Alpenrepublik wurden sie vom Alternativsender FM4 großgemacht, zumindest ein Amadeus-Award 2015 gehört ihnen, und auch die Herzen der Wiener. Falco, ein Vorbild der fünf Shooting Stars, hätte sie geliebt. Und gibt es ein größeres Kompliment, das man dieser Band machen kann ? Außer Amore beim nächsten großen Wien-Konzert mit Folk-Literat Nino Mandl am 17. April im Gasometer...

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