"Scooter"-Hitfeuerwehr in der Marx Halle Wien !

Am 16. März 2014 wurde Hans Peter Geerdes 50 Jahre alt. Wo er den gefeiert hat, vermutlich nicht bei Kaffee und Kuchen vor dem "Musikantenstadl", sondern in einer Club-Disco mit Wodka-Drinks, heißen Girls und hämmernder Bassdrum. Sein Alter Ego nämlich ist H.P. Baxter, seines Zeichens durchtrainierter, blonder Frontmann der deutschen Techno-Formation Scooter, die – nach mehr als 20 Top Ten-Hits – als erfolgreichste deutsche Band der Chartgeschichte gelten und mehr als 30 Millionen Tonträger verkauften. Ihr neuestes Werk heißt "The Fifth Chapter", und das führte sie im Rahmen der "20 Years of Hardcore"-Tour auch nach Wien in die Marx Halle.

 

Und Gründungsmitglied Baxter, aufgrund seines jungen Aussehens gerne auch als "Dorian Gray der Elektronikmusik" bezeichnet, und die neueren Bandmitglieder Michael Simon (seit 2006) und "Dirty Disco Youth" Phil Speiser erfüllten das, was sich die tobende Menge versprach: "90 Minuten Vollgas". Unterstützt von Fire-Effects und sexy Showgirls lieferten Scooter nach einem housigen DJ-Set ein fulminantes, hochgeschwindiges Hit-Feuerwerk aus 20 Jahren Bandkarriere, bei dem während des ganzen Konzerts keiner ruhig stehen bleiben konnte.

 

Wenn auch einige Single-Knaller fehlten, so verzichteten Scooter auf keinen ihrer hochkarätigen Superhits wie dem legendären "Hyper Hyper", "How much is the Fish", "Maria", dem im England sehr populären "Ramp" (The Logical Song) "Nessaja" (das mit Peter Maffay-Sample 2000 von 0 auf 1 in die Charts schoss), "I´m raving", "Jigga Jigga" oder "Fire". Bejubelt wurden auch die neueren Tracks "Jumping all over the World", "4 am" oder die neue Single "Today", deren Vocalistin Vassy auch mit David Guetta kooperierte.

 

Scooter wurden damals in den 90ern belächelt und galten in der Underground Techno-Szene als "absolutes No-Go", diese Zeiten haben sich längst verändert. Kein Wunder, dass zuletzt Baxter auch vom Kunst-Kanal Arte als Galionsfigur der "Sounds of the 90s"-Dokus engagiert wurde. Durch geschickte Adaption an die aktuellen Musik-Trends entsprechen aber auch die neuen Tracks dem gegenwärtigen Zeitgeist. Wir freuen uns daher auf weitere "Scooter-Years of Hardcore". Da können die Puristen machen, was sie wollen...