Das erste It-Girl: Sienna Miller als "Factory Girl" Edie Sedgwick!

One person in the 60´s fascinated me more than anybody i had ever known.

The fascination i experienced was probably very close to a certain kind of love

(Andy Warhol)

 

Jim Morrison sang einst über ein zerbrechliches “Lost little Girl” - Edie Sedgwick war ein solches, wenn die Vorzeichen zuerst auch in eine andere Richtung zeigten: In den Venes blaues Blut, ein Trust Fund als Basis der Lebensfinanzierung, Ausbildung in Harvard, bildhübsch und voller Lebensfreude - eine Art Paris Hilton der 60er.

 

New York sollte ihr Leben ändern und auch zerstören - bei einer Vernissage lernt Edie den homosexuellen „Pop Art“-Underground-Avantgardisten Andy Warhol kennen, den einerseits ihr Charisma, andererseits ihre Verletzlichkeit fasziniert („Just be yourself“) und der sie als Muse unter seine Fittiche nimmt. In der „Factory“, einem ausgeflippten Sammelsurium von Musikern, Dichtern, Schauspielern, Künstlern und Selbstdarstellerin in einer aufgelassenen Hutfabrik, wird Edie zum Szenedarling und zum strahlenden Mittelpunkt schräger Avantgardemovies. Sex, Drugs, Rock´n Roll - das Leben ist eine einzige Glamparty unter dem dekadenten „Why life taking seriously“ - Deckmantel . Als sie sich in einen straighten Rockstar - in reality Bob Dylan - verliebt, kommt es zum Crash mit Warhol und mit dem Rockstar. Es geht nur mehr bergab, out of control.

 

Die wahre Geschichte vom ersten It-Girl der Szene-History, Edie Sedgwick, ist Thematik des schrill-schrägen Kult-Films „Factory Girl“ mit sexy Sienna Miller als Edie, dem genialen Guy Pearce als Andy Warhol und Star Wars-Anakin Hayden Christensen als coolen Rockstar, der die Warhol-Community nur spöttisch belächelt. Der Film wird teils mosaikmäßig erzählt in Form einer Lebensbeichte Sedgwicks aus einer Psychiatrie - „Not anyone is responsible. I made decisions that I regret.” Nur eine Sicht der Dinge, denn kann man es als Eltern, Freund, Bekannter oder Lover zulassen, dass ein Mensch so tief fällt ? Diese psychologische Komponente des bitteren Absturzes Edies wird im Film kaum beleuchtet, sie wirft aber sicher Diskussionen auf.

 

Edie Sedgwick starb 1971 mit 28 nach mehreren erfolglosen Entziehungskuren an einer Drogenüberdosis - nur eines von vielen Opfern einer wilden Zeit, die scheinbar grenzenlos war. Leider nur scheinbar.