Isolation Berlin - Mit neuem Album "Vergifte dich" live im Wiener Fluc!

Von Köln nach Berlin gezogen lernte der Schauspielschüler Tobias Bamborschke in einer Kneipe, vom Liebeskummer gezeichnet,  den Gitarristen Max Bauer kennen. Der Startschuss für die Gründung einer Band war geboren. Heute stehen die zwei - gemeinsam mit Bassist David Specht und Schlagzeuger Simeon Cöster - auf der Bühne. Als "Isolation Berlin", deren Schriftzug auch auf der schwarzen Lederjacke von Sänger Bamborschke eingraviert ist.

 

2016 erschien das erste Album "Und aus den Wolken tropft die Zeit", die Musikmedien waren begeistert und verglichen die intellektuell-schwermütigen Texten der Berliner Band mit dem Frühwerk Rio Reisers der 70er und den lyrischen Ergüssen Sven Regeners. Inspiriert wurde Mastermind Bambuschke bereits in der Schulzeit, durch Hermann Hesse.

 

"Ich glaube ich nehm' die nächste U-Bahn und fahr' zum Bahnhof Zoo. Dann nehm' ich mir 'nen Strick und häng' mich auf im Damenklo" klingt auch eher nach düsterem Weltschmerz als nach dem klischeehaften Party-Hedonismus der Berliner Szene. Jener Song "Isolation Berlin", sozusagen das Trademark der Band, stand auch auf der Setlist beim Konzert im Wiener Underground-Club Fluc, wo die Berliner Combo ihr neues Album "Vergifte dich" präsentierte. 

 

Das 3. Album - nach dem Debüt und der EP-Compilation "Berliner Schule/Protopop" - enthält neben typischen gesellschaftskritischen Stücken wie "Antimaterie" auch neue Facetten der Band. "Marie", das neue "Annabelle" (Anm.: Ihre erste Single), könnte durchaus von Wanda stammen, die minimalistisch New Wave-lastigen Tracks "Kicks" oder "Die Leute" (reden zuviel und sagen zuwenig) erinnern an die 80er-Electronic-Ikonen DAF. 

 

Die Mischung kommt beim Wiener Publikum gut an. Dem mit dem neuen Song "Serotonin" auch eine Liebeserklärung an deren Heimatstadt gewidmet wird. " Heißt es doch dort: "Dann bau ich mir ein Kartenhaus aus Serotonin. Mitten in Berlin, ich hab dir längst verzieh'n. Mitten in Berlin träume ich von Wien. Komm, fahr mit mir dahin. Gib meinen leeren Tagen einen Sinn." 

 

Steht in glatter Antithese zum depressiven Abschluss-Song "Alles Grau", in dem der charismatische Frontman Bamborschke ins Mikro fleht: "Ich hab keine Angst vorm Sterben mehr!" Die Zukunft von Isolation Berlin sieht trotzdem rosig aus. In welche Richtung, wird sich weisen.